Good bye Windows XP!

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 10 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Am 25. Oktober 2001 begann eine lange Ära. An dem Tag wurde Windows XP offiziell released. Damals dominierten noch Windows 2000 und Windows 9x (95/98/ME) den heimischen PC-Markt. Natürlich wurde das neue Betriebssystem aus Redmond von vielen noch kritisch beäugt. Viel zu bunt. Und es wurde auch geunkt, dass die Treiberunterstützung nicht umfangreich genug sei, obwohl es im Vergleich zu Windows 2000 eine deutliche Verbesserung gab und die meisten Hersteller zumindest für die Topseller ihrer Hardware Treiber für Windows XP im Vorfeld entwickelt haben.

Natürlich gab es zu Anfang noch Kinderkrankheiten bei XP, die größtenteils mit dem ServicePack 1, ungefähr ein dreiviertel Jahr später am 30. August 2002, behoben wurden. Im Februar 2003 folgte dann die Neuauflage des SP1 als ServicePack 1a, welches im Großen und Ganzen jedoch nur Sicherheitspatches und Hotfixes beinhaltete. Richtig gut und für die breite Masse sinnvoller wurde XP mit dem ServicePack 2, welches am 9. August 2004 veröffentlicht wurde und die in Windows integrierte Firewall standardmäßig aktivierte. Das war auch bitte nötig, da es zu der Zeit ausreichte, ein Windows XP nur für wenige Sekunden an das Internet anzuschließen, um es mit Viren zu infizieren. Die Firewall trug dazu bei, dass Windows erstmals einen für Ottonormalbenutzer brauchbaren hauseigenen Schutz mitbrachte und das System relativ sicher machte. Neben der Firewall wurden noch weitere Sicherheitsmerkmale zu XP hinzugefügt, wie die DEP (Data Execution Prevention = Datenausführungsverhinderung), die verhindern sollte, dass schadhafter Code sich im System einnisten kann. Mit der Zeit war aber klar, dass auch solche Mechanismen nur eine grundlegende Sicherheit bieten und man dennoch auf die Verwendung von Anti-Virus-Software angewiesen war, zumal natürlich auch die Entwickler von Schadsoftware mit der Zeit gingen und die neuen Sicherheitsmerkmale von XP relativ schnell umgangen werden konnten. Es war trotzdem ein richtiger Schritt. Am 21. April 2008 wurde das 3. und letzte ServicePack für Windows XP veröffentlicht. Über Windows Update stand es aufgrund einiger Probleme jedoch erst am 6. Mai zur Verfügung.

Bis heute war XP das erfolgreichste Windows aller Zeiten. Der Nachfolger Windows Vista war aus guten Gründen ein Flop. Ich habe es selbst kurze Zeit ausprobiert und hatte insbesondere mit der Performance Probleme. Wie gut, dass Windows 7 alles besser machte und die Vorteile aus Vista und XP in sich vereinbarte. Es war deutlich schneller und besser zu bedienen als Vista, so dass es sich beim Heimanwender und im Unternehmensbereich gut durchsetzen konnte. Auch der Nachfolger Windows 8/8.1 hat gute Aussichten, selbst wenn viele aufgrund der Metro-Oberfläche (Modern UI) und dem fehlenden Startmenü bedenken haben. Ich nutze es seit Erscheinen von Windows 8 jedoch begeistert, auch wenn ich selbst anfangs skeptisch war und gesagt habe: ich glaube nicht, dass es gut ist, aber ich gebe ihm ne Chance. Die Chance war auf jeden Fall verdient und inzwischen ist Windows 8.1 ganz gut bedienbar. Das Startmenü brauche ich eigentlich gar nicht mehr. Trotzdem finde ich es gut, dass Microsoft es noch dieses Jahr wieder zurück bringen will.

Gestern, am 08. April 2014 wurde nun auch der von Microsoft schon verlängerte Langzeitsupport für Windows XP beendet. Gestern gab es die letzten Sicherheitpatches. Diese halten noch ein paar Tage oder Wochen durch, doch kann es jederzeit sein, dass eine Sicherheitslücke gefunden wird, die aus Windows XP eine Gefahr für den Benutzer und seine Umwelt machen (bspw. Botnetze). Denn die organisierten Verbrecherbanden wissen auch, dass es für XP keine Sicherheitspatches mehr geben wird und sie wissen auch, dass XP immer noch weit verbreitet ist. Also werden sie auch weiterhin Schadsoftware entwickeln. Deshalb ist Windows XP ab sofort nicht mehr dazu geeignet, bspw. Online-Banking zu nutzen, da Banken im Falle eines Falles darauf verweisen können, dass der verwendete PC nicht mehr sicher genug war und der Nutzer somit auf allen entstandenen Kosten sitzen bleibt. Versicherungen und Gerichte könnten die weitere Nutzung von XP als grob fahrlässig oder sogar als vorsätzlich werten. Wer jetzt noch XP nutzt, handelt auf eigene Gefahr und muss mit allen Konsequenzen, die daraus entstehen, leben.

So long and thanks for all the fish! Good bye Windows XP!

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Arne Schadagies